Woran merke ich, dass mein Hund krank sein könnte?
Sitzt dein Hund nur apathisch in seinem Körbchen und verweigert auch die Futteraufnahme? Reagiert er nicht mehr, wenn du seinen Lieblingsball wirfst?
Dann deutet alles auf einen kranken Hund hin. Es ist bei einem späteren Tierarztbesuch wichtig, dass wir dem Arzt unsere gemachten Beobachtungen genau schildern. Unser Hund kann ja bekanntlich nicht sprechen. Durch das entsprechende Verhalten des Hundes und seine Untersuchungen kann der Arzt eine mögliche Krankheit diagnostizieren.
Wenn wir den Verdacht schöpfen, dass unser Hund krank sein könnte, sollten wir als Erstes aber Fieber messen. Hierzu bedienen wir uns am Besten eines digitalen Fieberthermometers, welches in die Afteröffnung des Hundes eingeführt wird. Die Normaltemperatur liegt zwischen 38 und 39 Grad. Alles was darüber liegt zeigt uns an, dass der Hund krank sein könnte. Nicht immer zeigen sich aber Krankheiten des Hundes anhand von Fieber, Apathie, Durchfall oder Erbrechen.
Hautprobleme können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Hier gilt es, die Verhaltensänderung genau zu dokumentieren, um dem Tierarzt die Ursachenforschung und damit das Erkennen der Krankheit zu erleichtern.
Ebenso sollten wir einen Tierarzt aufsuchen wenn unser Hund sich verletzt. Bei blutenden Wunden empfiehlt es sich zuerst die Wunde zu versorgen. Außerdem ist es unbedingt wichtig den Hund zu beruhigen, da er, falls er unter Schock steht, unter Umständen anders reagiert als sonst - z.B. mit ungewohnter Aggressivität.
Vorsorge und Routineuntersuchungen beim Hund:
Zu den Routineuntersuchungen beim Hund zählen Untersuchungen der Krallen Ohren, Augen, Zähne und Haut. Hierzu wird der Hund in regelmäßigen Abständen, oder wenn der Verdacht einer Krankheit besteht, gründlich unter die Lupe genommen. Eventuelle Auffälligkeiten können so schon behandelt werden, bevor eine ernst zunehmende Krankheit entstehen kann.
Die Krallen sollten nach Bedarf einmal im Jahr gekürzt werden, ebenso verhält es sich mit den Zähnen. Eine jährliche Entfernung von Zahnstein sollte beim Hund selbstverständlich sein, um ihn gesund zu halten.
Besonderes Augenmerk liegt auf den Ohren des Hundes. Insbesondere bei langhaarigen Hunden ist eine tägliche Kontrolle auf Parasiten oder Verschmutzungen nötig, um Ohrenentzündungen frühzeitig vorzubeugen. Zur Vorbeugung beim Hund sind zudem Wurmkuren unerlässlich. 3- 4 Mal im Jahr sollte daher eine Entwurmung beim Hund durchgeführt werden, speziell wenn sie Umgang mit Kindern haben, um auch die Zweibeiner gesund zu halten.
Vorsorgeuntersuchungen beim Hund machen nur bei begründetem Verdacht auf Erbkrankheiten Sinn. Ebenso sollten Hunde, die zur Züchtung genutzt werden sollen, an einem Vorsorgecheck teilnehmen, um Erbkrankheiten auszuschließen. Viele Zuchtverbände fordern zudem ein röntgenologisches Gutachten über die Zuchttauglichkeit und den Ausschluss von Erbrisiken.
Krankheiten und Symptome:
Arthritis:
Bei einer Arthritis schwindet bei Mensch und Tier im Gelenk der Knorpel. Daraus resultieren Entzündungen und lösen auch beim Hund große Schmerzen aus. Arthritis entsteht meist im höheren Alter.
Als Hundehalter erkennt man dies an der Unwilligkeit des Hundes, das betroffene Gelenk zu belasten. Der Hund verweigert Bewegung, springt oder rennt nicht mehr, vielleicht lahmt er sogar.
Sollte dies der Fall sein ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Besonders bei jüngeren Hunden kann oft durch Medikamente, manchmal sogar Operationen und auch spezieller Physiotherapie das Fortschreiten der Arthritis verhindert werden.
Äußere Parasiten:
Äußere Parasiten leben z.B. in Wäldern oder auf Weiden (z. B. Zecken) oder – wie Flöhe oder Milben – sogar in den Wohnungen ihrer vierbeinigen Wirte. Vom Haustier eingeschleppt, können sich Flöhe bei Raumtemperatur stark vermehren und sich zu einer wahren Plage für Hund und Halter entwickeln.
Flöhe:
Flöhe sind auf der ganzen Welt zu finden und zu jeder Jahreszeit aktiv. Aufgrund ihrer schnellen Entwicklung und Fortpflanzung kann ein Flohbefall rasch zu einem ernsten Problem werden. Sind Flöhe nämlich erst einmal in die eigenen vier Wände eingeschleppt, kann es Wochen dauern, sie wieder vollständig aus der Wohnung zu entfernen. Hinzu kommt, dass viele Floharten im wahrsten Sinne des Wortes auch auf den Menschen überspringen können und juckende Stiche hinterlassen.
Flohstiche können bei Hunden zudem nicht nur Allergien auslösen sondern sogar verschiedene Krankheitserreger übertragen. So ist der Floh z. B. der wichtigste Überträger des Gurkenkernbandwurms; dem häufigsten Bandwurm von Haustieren wie Hund und Katze.
Generell sollten Hundebesitzer die notwendigen Hygienemaßnahmen zur Vermeidung und Entfernung von Flöhen anwenden. Durch den Einsatz entsprechender Präparate kann man Flohangriffen auch vorbeugen. Dabei ist es wichtig nicht nur die befallenen Tiere, sondern auch die Umgebung mit entsprechenden Mitteln mitzubehandeln. Schließlich leben nur ca. 5% der Flohpopulation auf dem Tier selbst. 95% leben hingegen in der unmittelbaren Umgebung in Form von Puppen, Larven und Eiern.
Zecken:
Zecken bevorzugen eine feuchte und warme Umgebung. Sie meiden daher allzu trockene Gebiete mit direkter Sonneneinstrahlung. Sie gehen aus der Vegetation mittlerer Wuchshöhe auf Jagd nach ihren Opfern. Aus diesem Grund sind sie oft in Wäldern und hohen Gräsern anzutreffen und seltener auf z. B. Äckern oder Bäumen.
Auch wenn Zecken vor allem Nager und Wildtieren befallen, so gehört auch der Hund zu ihren bevorzugten Opfern. Vor allem in naturbelassenen Gebieten sind hohe Zeckenpopulationen auszumachen. Allerdings haben Holzbock, Auwaldzecke und Co. in den letzten Jahren auch vermehrt ihren Weg in städtische Parkanlagen gefunden. Auch Stadthunde sind deshalb nicht vor Zeckenattacken gefeit.
Die angenommene Saisonalität des Zeckenvorkommens – von März/April bis Oktober/November – gilt nicht bedingungslos: In milden Wintern können Zecken durchaus durchgängig aktiv sein. Hundehalter sollten deshalb den Zeckenschutz ganzjährig aufrechterhalten .
Milben:
Milben gehören wie Zecken zu den achtbeinigen Spinnentieren. Mit über 20.000 verschiedenen Arten stellen sie die größte Gruppe innerhalb dieser Familie dar. Einige davon leben als Parasiten.
Parasitische Milben leben entsprechend überall dort, wo tierische Nahrung für sie anfällt. Deswegen fühlen sie sich häufig nahe den Schlafstätten ihrer vierbeinigen Wirte ganz besonders wohl. Zu ihren bevorzugten Opfern gehören neben Katzen vor allem Hunde. Die Parasiten übertragen selbst zwar keine Krankheitserreger, allerdings reicht ein Befall oft schon aus, um je nach Milbenart unterschiedlichste Reaktionen beim Tier hervorrufen.
Ein massiver Befall mit Ohrmilben kann zum Beispiel zu Entzündungen oder Juckreiz führen. Ein starker Raubmilbenbefall andererseits kann Schuppenbildung oder Verkrustung hervorrufen. Die bekannteste von Milben verursachte Erkrankung – die Räude – wird von der namensgebenden Räudemilbe verursacht. Sie kann im schlimmsten Fall zum Tod des Hundes führen.
Bindehautentzündung:
Zugluft ist der Hauptauslöser einer Bindehautentzündung bei Hunden. Eine Behandlung mit Augentropfen oder -salben ist meistens ausreichend. Symptome einer Bindehautentzündung sind tränende bzw. rote Augen, die der Hund häufig zukneift. Sollten die Augen des Hundes zudem Eiter absondern, empfiehlt sich der Besuch eines Tierarztes. Dieser kann und sollte dann für die Behandlung ein Antibiotikum einsetzen.
Blasenentzündung / Blasenschwäche:
Genau wie wir Menschen, können auch Hunde unter Blasenproblemen leiden. Die häufigsten Probleme sind durch Erkältungen oder Aufregung ausgelöste Blasenentzündungen und Blasenschwäche. Wenn der Urin unverändert aussieht, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Sollte der Hund aber mehrere Tage Probleme haben, ist es empfehlenswert, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine chronische Erkrankung kann mit einer ärztlichen Behandlung vermieden werden.
Futterallergien:
Allergien kommen bei Haustieren, besonders Hunden (und Katzen) häufig vor. Eine Futterallergie äußert sich meistens durch eine allergische Reaktion der Haut, verbunden mit starkem Juckreiz. Der Juckreiz veranlasst den Hund dazu, sich zu kratzen, was meistens zu Hautverletzungen führen kann.
Durch eine Ausschlussdiät kann man versuchen den Bestandteil der Ernährung, gegen den der Hund allergisch ist, zu finden und aus der künftigen Ernährung des Hundes auszuschließen.
Hepatitis:
Hepatitis ist eine ansteckende Leberentzündung, die sowohl von Hund zu Hund, als auch durch infizierte Gegenstände übertragen werden kann. Hepatitis ist heutzutage selten geworden, da Hunde dagegen geimpft werden. Symptome sind Fieber, Bauchschmerzen, geschwollene Lymphknoten und eine Lungenentzündung.
Die Folge der Krankheit können chronische Nierenschäden bedeuten. Diese äußern sich durch Eiweißrückstände im Urin.
Hüftdysplasie:
Die Krankheit ist leider nicht heilbar, mit Medikamenten und Operationen kann ihr Verlauf aber stark verlangsamt werden. Als Hundebesitzer sollte man darauf achten, den Hund nicht mit zu viel Sport zu belasten, ihn gesund zu ernähren und das Hüftgelenk nicht unnötig zu strapazieren. So kann eine Verschlimmerung der Krankheit vermieden werden.
Innere Parasiten:
Verschiedene Arten von Würmern sind die häufigsten inneren Parasiten beim Hund. Spulwürmer kommen oft schon bei Welpen vor und sind nur bei starkem Befall wirklich gefährlich für den Hund. Sein Fell wirkt struppig, das Wachstum wird eingeschränkt und später können Krämpfe und Lähmungen hinzukommen.
Bandwurm:
Bandwurmbefall beim Hund ist ebenfalls keine Seltenheit, da diese u.a. durch Flöhe und damit von vielen anderen Tieren übertragen werden können. Bandwürmer sind auch auf Menschen übertragbar. Nur bei starkem Bandwurmbefall legt der Hund überhaupt Symptome wie Abmagerung, Durchfalls und Apathie an den Tag. Regelmäßige Wurmkuren und eine hygienische Umgebung helfen Würmer zu vermeiden.
Magendrehung:
Zu einer Magendrehung beim Hund kann es kommen, wenn der Hund nach einer reichlichen Fütterung zu wild spielt und sich der Magen durch die starke Bewegung überschlägt. Da bei der Verdauung entstehende Gase nicht mehr entweichen können, kommt es zu einer starken Aufblähung des Hundebauches. Diese ist als erstes Symptom ersichtlich, während der Hund meist viel sitzt.
Innerhalb weniger Stunden nach der Magendrehung kann es zu einem Kreislaufkollaps kommen und sogar der Tod des Hundes eintreten. Daher ist es sehr wichtig, den Hund nach einer Fütterung nicht toben zu lassen, bzw. beim Verdacht der Magendrehung sofort den Tierarzt aufzusuchen, der diese operativ beheben kann.
Parvovirose:
Diese Krankheit wird durch ein Virus, das den Darm eines Hundes befällt, ausgelöst. Der Darm verliert nach einer Infektion die Funktion, Nährstoffe aufzunehmen. Die größte Gefahr bei Parvovirose ist das Austrocken des Hundes durch zu hohen Flüssigkeitsverlust ebenso wie durch den Verlust wichtiger Mineralstoffe. Symptome sind blutiger Durchfall und Erbrechen. Manchmal verursacht das Virus auch eine Herzmuskelentzündung, die ebenfalls sehr gefährlich für den Hund ist.
Schutzimpfung:
Schutzimpfungen, die ab dem Welpenalter regelmäßig aufgefrischt werden, sind das beste Mittel um dieser Hundekrankheit vorzubeugen.
Räude:
Die Räude wird durch eine bestimmte Milbenart ausgelöst, die von anderen Tieren übertragen wird; die weiblichen Milben graben Gänge zur Eiablage in die Hundehaut, was einen extremem Juckreiz beim Hund hervorruft. Das davon ausgelöste Kratzen verursacht blutige, oft haarlose und verkrustete Stellen auf der Haut des Hundes.
Wie gegen Flöhe, geht man gegen Milben am besten mit Shampoos, Sprays und Salben vor – es ist jedoch wichtig, auch die Umgebung des Hundes gründlich zu reinigen und ihn von anderen Tieren möglichst fernzuhalten. Sarcoptes Milben sind auch auf den Menschen übertragbar, sterben hier jedoch meist von selbst ab.
Staupe:
Dieses Virus kann von anderen Hunden, aber auch von Mardern und Frettchen übertragen werden. Es gibt verschiedene Formen der Staupe, die Darm (Erbrechen, blutiger oder wässriger Durchfall), Lunge (Atemnot, Lungenentzündung, Husten) oder Gehirn (Lähmungen, Krampfanfälle, Zittern, Gleichgewichtsstörungen) beeinflussen. Erste Anzeichen sind wässrig-klarer Augen- und Nasenausfluss, Fieber und Appetitlosigkeit.
Tollwut:
Durch regelmäßige Schutzimpfungen bei Haustieren in der EU ist es gelungen, Tollwut vielerorts einzudämmen – allerdings ist sie nicht ausgerottet und wenn eine Ansteckung erfolgt, ist Tollwut für Hund und Mensch eine sehr gefährliche Krankheit und führt unbehandelt zum Tod. Nach dem Biss eines infizierten Tieres kann es drei bis acht Wochen dauern, bis Symptome überhaupt auftreten. Bei Haustieren ist vor allem auffällig, dass sie äußerst aggressives Verhalten an den Tag legen und selbst die liebsten Tiere einfach zubeißen.
Übergewicht:
Genau wie bei uns Menschen können auch Hunde, die sich wenig bewegen aber viel fressen oder auch solche Hunde, die falsch ernährt werden, unter Übergewicht leiden. Um dies zu vermeiden, sollte man als Hundebesitzer bei der Fütterung des Hundes auf die vom Hersteller vorgeschlagene Futtermenge achten. Außerdem sollte man die Futtermenge herabsetzen, falls der Hund sich weniger bewegt und wenn er älter wird, da er dann weniger Energie benötigt.
Nach Kastrationen nehmen manche Hunde ebenfalls zu – wenn man die Futterzufuhr aber vernünftig kontrolliert und seinen Hund nicht unkontrolliert fressen lässt, ist Übergewicht gut in den Griff zu bekommen. Regelmäßiges Wiegen hilft bei der Kontrolle des Gewichts des Hundes.
Zahnstein:
Zahnstein führt zu Mundgeruch beim Hund und hat meist eine gelbe oder braune Färbung. Eine geringe Menge Zahnstein ist nicht gefährlich, wenn sich dieser jedoch verhärtet, kann er zu Entzündungen des Zahnfleisches und im schlimmsten Fall sogar zum Ausfall der Zähne des Hundes führen. Zähneputzen oder spezielle Kauknochen beugen Zahnstein vor; außerdem können Tierärzte Zahnstein entfernen.
Zwingerhusten:
Der Zwingerhusten ist eine ansteckende Entzündung der oberen Atemwege eines Hundes. Besonders gefährdet sind Hunde die in einer Gruppe zusammenleben, aber auch Welpen. Wird der Zwingerhusten nicht behandelt, kann er chronisch werden. Symptome sind ein trockener Husten, manchmal Ausfluss aus der Nase und oftmals Fieber.
Was sind typische Verhaltensstörungen beim Hund und was kann man dagegen tun?
Die Bandbreite der Verhaltensstörungen beim Hund ist leider sehr groß. Hierbei muss unterschieden werden, ob es sich lediglich um unerwünschtes Verhalten des Hundes handelt oder ob eine echte Verhaltensstörung vorliegt. Unerwünschtes Verhalten stört zwar den Hundebesitzer, ist für das Tier hingegen unter Umständen arttypisch.
Die meisten Verhaltensprobleme werden vom Besitzer durch falschen Umgang mit dem Hund heraufbeschworen. In manchen Fällen liegen aber auch organische Erkrankungen zugrunde, die zu einem Problem mit dem Hund führen. Oftmals sind unzureichende Haltungsbedingungen und ein falscher Aufbau der Mensch-Hund-Beziehung Schuld an den Verhaltensproblemen - Partner Hund wird zu sehr vermenschlicht.
Bei Auffälligkeiten sollte also vorab geklärt werden, ob der Hund aus gesundheitlichen Gründen ein aggressives Verhalten an den Tag legt, beispielsweise weil er Schmerzen leidet. Können die organischen Ursachen für die Verhaltensstörung ausgeschlossen werden, gilt es, das Umfeld des Hundes genau unter die Lupe zu nehmen. Das Betteln bei Tisch, Aggressionen gegen Artgenossen oder Menschen, wie auch ständige Lautäußerungen sind häufig auf Probleme in der Umgebung zurückzuführen. Bei derartigen Problemen sollte man einen Verhaltensexperten aufsuchen, der die Ursachen findet, behebt und somit die Verhaltensstörungen therapiert.
(Quelle: Hunde.de)